Quiberon 2.0 - November 2011 – Die Wölfe rufen
Erstellt am 10 May 2012 von Mirco MOLL.

Ende November saß ich mal wieder im typischen deutschen Schmuddel wetter fest und dachte an die schöne Zeit im November 2010 als ich mit Tobias in der Bretagne den Wölfen nachstellte.
Ein kurzer Blick ins Internet und auf die Wetterprognosen sowie die Gezeitentabelle und eine Stunde später war ich mit Tobi schon in den Planungen für einen kurzen Trip in die Bretagne!
So fuhren wir kurzentschlossen die 1500km in der Nacht durch und erreichten am frühen Vormittag die sonnige Halbinsel Quiberon, die uns mit erquickenden 16° willkommen hieß!

Natürlich machten wir sofort das Boot (Pischel&Bolero „Rubber Duck“ mit Festrumpf und 50PS) fertig und tackelten die Ruten auf um kurze Zeit später bereits am „Port Portivy“ zu slippen und die Ankerboje am Strand zu setzen.
Am ersten Tag versuchten wir unser Glück in der Nähe des Leuchtfeuers „Teignoise“ mit flachlaufenden Wobblern wie dem Arnaud 100F oder dem Mag Squad 128. Dort waren jedoch nur eher kleine Fische unterwegs und die Berufsfischer tuckerten ständig zwischen uns Anglern mit ihrer „Montage du Kriminell“ hin und her, so das an ein taktisch kluges Angeln (nämlich beim Drift umsetzen NICHT über die zu beangelnde Stelle zu fahren) nicht möglich war.

Deshalb beschlossen wir uns die längere Anfahrt in Kauf zu nehmen und fuhren in Richtung Belle Ile um dort mit dem auflaufenden Wasser den Fischen auf den großen Sandplateaus nachzustellen.
Dort angekommen wartete eine Fischerei der Extraklasse auf uns. Denn die Vögel stießen bereits beim Stillstand des Wassers in großen Gruppen ins Wasser um dort Kleinfische zu fressen die im noch ruhigen Wasser Kräfte sammelten um sich beim auflaufenden Wasser in Sicherheit bringen zu können.

Während des stehenden Wassers konnten wir ein paar sehr gute Lippfische fangen, doch als das Wasser anfing aufzulaufen, wurde es hektisch in der Luft sowie im Wasser.
Immer wieder sahen wir ein paar kleine Fische aus dem Wasser huschen und die Vögel stießen sofort hinterher. Trotzdem bekamen wir auf unsere Köder kaum Bisse. So fischten wir unsere Köderboxen durch und schließlich landete ich bei meinen geliebten Illex NSJB Shads. Diese in Verbindung mit leichten Köpfen in 17,5gr waren bei auflaufendem Wasser bis zu 3 Ktn nicht leicht in Grundnähe zu bekommen, aber mit ein wenig Übung und Geschick gelang es uns nach kurzer Zeit sehr gut die kleinen Köder am Grund zu fischen. Und siehe da die ersten guten Fische kamen ins Boot. Die Element Rider 240 MH entpuppte sich dort als meine absolute Lieblingsrute zum Wolfsbarschfischen und forderte den Wölfen im Drill alles ab.

Mit dieser Erkenntnis verließen wir den Platz um uns für den nächsten Tag vorzubereiten und noch ein wenig Einkaufen zu gehen.
Die nächsten Tage konnten wir, durch die an unserem ersten Tag gemachten Erfahrungen, wirklich sehr gezielt den Wölfen nachstellen und unsere Technik wurde immer besser, die Bisse immer mehr, die Fische immer größer und meine „Wolfsucht“ immer stärker. Neben den NSJB Shads stellten sich auch die Nitro Lightning 160 als absolute Renner heraus und fingen einige sehr gute Fische…
Am Ende der 6 Tage fischen konnten wir ca. 90 Wölfe verbuchen. Darunter wirklich gute Fische bis 13Pfd, mehrere Fische zwischen 70 und 79cm, etliche 60+er und natürlich auch viele Fische im „normalen“ Maß. Natürlich haben wir längst nicht alle Fische entnommen, erschreckend jedoch fand ich die Gesichter der einheimischen Angler wenn sie uns dabei sahen wie wir einige gute Fische zurückgesetzt haben. Ich denke DAS ist dort nicht an der Tagesordnung…
Mein Urteil lautet auf jeden Fall: Quiberon im November – ich komme wieder!!!
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