Winterzeit ist Wobblerzeit
Erstellt am 28 Jan 2016 von Stefan TIEDEMANN.

Pünktlich zum Kälteeinbruch hatte ich mal wieder Zeit ans Wasser zu kommen. Da es ein paar mehr Fische geben sollte, entschied ich mich ein wenig weiter zu fahren. Ziel war ein großer See mit ausgeprägtem Flachwasserbereich. Diesen Platz suchen die Fische zu der Jahreszeit gerne auf. Selbst der einbrechende Frost sollte sie davon nicht abhalten können. Über den Tag wurde es nämlich immer kälter. Gestartet wurde bei -1 Grad, um dann bis zum Mittag auf -6 Grad abzufallen. Das hatte sogar schon gereicht, um ganz kleine windgeschützte Buchten mit Eis zu bedecken.

Aufgrund der Jahreszeit und der geringen Wassertiefe wurde mit Minnows geangelt. Ich persönlich glaube, dass es zu der Zeit einfach keinen besseren Köder gibt. Man kann seinen Twitchbait wie einen verwundeten Fisch aussehen lassen, der seine letzten Bewegungen macht und das gepaart mit den Pausen, in denen er vor sich hin schwebt, runden die Sache ab. Bei anderen Methoden gibt es jetzt oft nur halbherzige Nachläufer. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich schon bald der Erfolg einstellte. Es waren hauptsächlich kleine und mittlere Hechte, die sich überlisten ließen und durch die gute Frequenz konnte man glatt vergessen, wie kalt es eigentlich war. Immerhin kam man nicht drum herum, einmal pro Wurf seine Rutenringe zu enteisen, indem man die Rute unter Wasser hielt.

Diese Art der Angelei betreibe ich schon ewig und es wird und wird nicht langweilig. Auch dieses Mal war die Angelegenheit wieder einmal besonders lehrreich. Die Fische standen ausnahmslos auf der windgeschützten Seite. Allerdings gab es eine Besonderheit. Und zwar gab es eine Stelle, an dem der Wind schon direkt am windgeschützten Ufer auf das Wasser trifft. Hier herrschten auch die kältesten Temperaturen mit 1,9 Grad Wassertemperatur. Obwohl die Fische die Möglichkeit hatten, ein paar Meter weiter zu schwimmen und 3 Grad zu haben, entschieden sie sich für diese Stelle. Die Bodenbeschaffenheit waren absolut identisch, ebenso die Wassertiefe von unter 1,5 Meter.

Ich persönlich glaube, dass das mit einer gewissen Standorttreue zu tun hat. Die Fische nehmen die Situation also so wie es kommt. Das bedeutet für mich, dass manche Spots, aufgrund ihrer geografischen Lage, immer interessanter sind als andere. Auch wenn man als Angler keine äußerlichen Unterschiede feststellen kann. Nichts desto trotz gibt es auch hier die Komponente wo einige Fische dem warmen Wasser gefolgt sind. Das heißt also, dass man sich weder auf das eine noch auf das andere alleine verlassen sollte. Sicherlich sind Regeln wie “Wind auf der Kant, Fisch in der Hand” gute Richtlinien. Allerdings treffen sie nicht immer und nicht auf jeden Fisch zu.
Tight Lines
Euer Stefan
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