2 Tage an den Edersee
Erstellt am 18 Jun 2013 von Marc PTACOVSKY.
Relativ spontan ging es Anfang Mai für zwei Tage an den Edersee um den Barschen nachzustellen. Donnerstags gegen Nachmittag sind wir angereist und das Wetter sah vielversprechend aus. Es war schon die ganze Woche warm und sonnig. Wir besorgten uns noch schnell die Angelkarten und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen dann das böse Erwachen. Die Temperaturen waren gewaltig in den Keller gegangen und ein eiskalter Wind blies über den See. Trotzdem ließen wir motiviert das Boot zu Wasser, doch der Wetterumschwung machte sich bemerkbar. In den ersten Stunden ging fast gar nichts. Nur einen halbstarken Barsch konnte ich auf einem Rubber Jig fangen. Gegen Vormittag hatten wir dann endlich ein entscheidendes Teil des Puzzles gefunden. Eduard konnte in einem Steg mit recht flach abfallendem Ufer gleich drei Barsche hintereinander fangen. Sofort montierte ich mir auch den Deep Diving Chubby und fing auch. Als keine Bisse mehr kamen versuchten wir unser Glück noch mit Wacky und Drop Shot doch hier leider ohne Erfolg, also fuhren wir weiter.
Den nächsten Stop machten wir an ähnlicher Struktur wieder zwischen zwei Stegen. Auch hier wurden unsere Chubbys sofort attackiert. Leider gab es auch viele Nachläufer die nicht zupackten. Also fing ich an meinen Chubby Stop & Go zu führen, statt ihn monoton einzukurbeln. Das wurde gleich belohnt und nach ein paar halbstarken Barschen stieg der erste von knapp 40 cm kurz vor dem Boot ein. Ein toller Fisch. Wie auch seine kleineren Brüder war er perfekt gezeichnet.
Als auch hier keine Bisse mehr folgten, fuhren wir wieder weiter. Der nächste Spot war von komplett anderer Struktur umgeben. Steile Felswände fielen hier zwischen den Stegen ab und es schien so, als wären hier keine Barsche zu fangen. Lediglich ein kleiner Barsch hatte sich Eddis Wobbler an der Kante zu flacherem Wasser geschnappt. Auch der Wind machte uns hier zu schaffen, also fuhren wir zum nächsten Spot. Es waren wieder Stege mit flach abfallendem Ufer und es bestätigte sich, dass die Barsche im Moment an dieser Art von Struktur stehen, denn sofort gab es wieder Bisse. In dem dritten Steg hatte Eduard dann ein paar „Dicke“ hinter seinem Chubby und kurz darauf wurde mein Chubby heftig attackiert. Nach tollem Drill an meiner Pepper210 Akoya Pearl konnte ich den nächsten von knapp 40cm zum Fototermin überreden. Während dem Drill sind noch ein paar Burschen des gleichen Kalibers mitgeschwommen, aber egal was wir auch versuchten, keiner von ihnen wollte nochmal zuschnappen. In den nächsten Stegen fingen wir wieder einige tolle Barsche. Hier funktionierte dann auch DropShot und Wacky. So konnten wir immer noch ein paar Barsche an scheinbar abgefischter Stelle überlisten. Ehe wir uns versahen, dämmerte es schon und wir fuhren zurück um noch im hellen das Boot aus dem Wasser zu holen.
Am zweiten und letzten Angeltag, hatte sich das Wetter leider auch nicht verbessert. Ganz im Gegenteil, zu dem eiskaltem Wind kam jetzt noch zum Teil sehr heftiger Regen. Wir ließen das Boot an einem anderen Platz zu Wasser um die Fahrtzeit zu den guten Spots vom Vortag abzukürzen und um noch andere Plätze mit der gleichen oder ähnlichen Struktur zu befischen. Den ersten Biss bekam diesmal Eddi auf einem CrossTail am Drop Shot. Zum Vorschein kam eine Seeforelle, die an der Pepper 198UL einen klasse Drill lieferte. Leider war das zunächst der einzige Biss, was sicher damit zusammenhing, dass das Wasser in den Stegen zu tief war und ein eisiger Wind hinein blies. Wir entschieden uns die Uferseite zu wechseln und in einem etwas windstilleren und flacheren Teil zu fischen. Die Entscheidung war richtig, denn hier konnten wir wieder einen Schwarm Barsche finden und fangen.
Gegen Vormittag beschlossen wir weiter zu fahren um unseren Top Spot vom Vortag mit den meisten und qualitativ besten Fischen anzufahren. Ein paar Steglücken und Barschen später waren wir am Platz, wo wir die „Dicken“ am Vortag lokalisiert hatten. Wir blieben auf Distanz und ich versenkte ein HD-Shad am 3,5g Straight Jig Head, der sofort heftig attackiert wurde, leider ging der Anschlag ins Leere. Egal, weiter ging es und kurze Zeit später bekam Eddi auf seine Drop Shot Montage einen Biss. Wieder ging die Post ab, an der leichten Pepper. Zum Vorschein kam diesmal ein dicker Barsch, der sich einen Cross Tail Shad reinzog. Leider folgte wieder kein weiterer Dicker an dieser Stelle – verflixt schlau diese Barsche. In den nächsten Steglücken konnten wir dann noch ein paar schöne Barsche fangen.
Platzwechsel war nochmal angesagt und wir fuhren an die gegenüberliegende Seeseite. Auch hier fiel das Ufer sehr flach ab, nur gab es keine Stege. Das störte die Barsche scheinbar recht wenig, denn auch hier konnten wir wieder ein paar Exemplare fangen. Auch ein kleiner Rapfen schnappte sich hier mein Chubby.
Der Tag ging wieder sehr schnell rum und wir machten uns langsam auf den Rückweg. Doch eine Stelle vom Vormittag wollten wir nochmal befischen. Leider kam hier kein Biss mehr. Gerade als wir weiter fahren wollten, rumpelte es nochmal heftig in meiner Rute. Der Anschlag saß und mit heftigen und schnellen Kopfstößen wehrte sich der Fisch – es war wieder ein dicker Barsch – doch wie groß er war werden wir leider nie erfahren, da er sich nach kurzem Drill wieder verabschiedete und ausschlitzte.
Und so neigte sich auch der letzte Tag dem Ende. Zurück blickend konnten wir trotz schlechter Bedingungen einige schöne Barsche fangen. Leider blieben die richtig „Fetten“ aus. Doch beim nächsten Mal klappt es sicher und vielleicht ist dann auch der 50+ dabei. Man hat in den zwei Tagen jedoch wieder mal gemerkt, - wie wichtig es sein kann, den oder die richtigen Köder und Technik zu finden, und vor allem das Wasser richtig lesen zu können um erfolgreich zu sein. Mit Abstand die meisten Fische brachte der Deep Diving Chubby. Wir fischten diesen z. B. an der Minnow Special 198UL oder an der Pepper 210 ML Akoya Pearl. Wenn die Bisse nachließen oder die Barsche den Köder einfach nur verfolgten, zahlte es sich aus ein Drop Shot mit einem Cross Tail Shad oder ein Flick Shake Wacky gerigt anzubieten um noch den ein oder anderen Barsch zu überlisten.
Von der Verwendung geflochtener Schnüre rate ich hierbei ab, da die geflochtene einfach zu laut ist und durch die nicht vorhandene Dehnung viele Fische im Drill verloren gehen. Ein 4lb Nylon wie die neue Illex Sportster reicht völlig aus.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Edersee-Trip und hoffe, dass das Wetter dann besser mitspielt.
In diesem Sinne
Tight Lines
Euer Marc
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