Bass-Trip 2013

Erstellt am 17 Sep 2013 von Marc PTACOVSKY.

Im Juli 2013 ging es wieder mal zum Bassfischen nach Italien. Seit Wochen herrschten dort jetzt schon Temperaturen weit über 30°C. Im Vorfeld hatte ich kurzen Kontakt mit meinem italienischen Freund Gigi, der uns half, schnell unsere Angellizenz zu bekommen, sodass wir gleich loslegen konnten.
Die ersten zwei Tage fischten wir an recht kleinen Seen. Diese waren mit maximal 2,5m Wassertiefe sehr flach und hatten ziemlich trübes Wasser. Die besten Beißzeiten waren die frühen Morgen- und die späten Abendstunden. Von 5:30 bis 9Uhr am Morgen und von 19 – 22 Uhr am Abend war es mit 18 – 25°C noch nicht so heiß und die Sonne brannte noch nicht auf das flache Wasser, das sich mittags sehr schnell erhitzte. Topwater angeln war jetzt angesagt. Allerdings war die Sache dann doch nicht so einfach, denn zu dem ganzen „Cover“ im Wasser, waren die Seen auch noch mit viel Dreck wie kleinen Ästen, Blättern und vielen, vielen Pollen bedeckt.

Foto_1.JPG

Aus diesem Grund war das Angeln mit Wobblern hier so gut wie unmöglich. Für die Topwaterangelei setzten wir jetzt mit großem Erfolg Frösche ein. Spektakuläre Bisse und einige tolle Bass folgten. Natürlich gab es nicht an jedem Spot, der nach Bass „roch“, eine Attacke auf den Frosch. Hier machte es sich aber bezahlt nochmal ein Texas-Rig oder ein Weightless-Rig anzubieten. Denn oft stand hier noch ein Bass, der einfach nicht auf die Oberflächenangelei reagieren wollte. Je nachdem wie dicht das „Cover“ war, angelte ich hier mit einem 4.8“ Flickshake bzw. 4.8“ I-Shad Weightless, oder mit Krebsimitaten und Kreaturen wie dem 4“ Golgoth am leichten Texas-Rig. Auch Crankbaits wie der Cherry 0Footer (oder einige neue für die kommende Saison ;-) ) funktionierten sehr gut.

Foto_2.JPG

Am dritten Tag starteten wir morgens am Auslauf des Gardasees im Mincio Fluss. Gleich in den ersten 10 Minuten bekam ich einen heftigen Biss auf meinen Crankbait. Zum Vorschein kam allerdings kein Bass sondern ein echt stattlicher Döbel  - ein sehr motivierender Start.
Doch die nächste Zeit tat sich vorerst nichts mehr. Plötzlich wieder ein Biss in der Stehphase meines Soul Shads. Es war ein sehr zaghafter Biss und viel Widerstand gab es auch nicht. Ein Sonnenbarsch hatte sich meinen Wobbler geschnappt – echt lustige Nummer. Und kurz darauf konnte ich noch einen tollen Döbel landen.

Foto_3.JPG

Der restliche Mittag verlief leider ohne weitere Bisse. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann in einen Hafen am Gardasee. Viel Zeit blieb uns nicht, da wir mit Gigi verabredet waren, der uns mit an den kleinen Privatsee seines Bassclubs nehmen wollte. An der Außenseite des Hafens war eine Steinschüttung die aus richtig großen Felsen bestand und sich an der kompletten Hafenmauer entlang zog. Direkt hinter dieser Mauer befand sich ein Steg. Zu unserem Glück ging die Mauer nicht überall bis zu den Steinen, so dass sich schattige Lücken auftaten, wo man mit etwas Geschick auch drunter werfen konnte. Auf dem Weg nach vorne fiel uns auf, dass es unter dem Steg nur so vor Fisch wimmelte. Leider waren es mehr Karpfen, Karauschen und Döbel, die sich hier vor der Mittagssonne versteckten. Nur wenige ganz kleine Bass zeigten sich hier. Also versuchte ich mein Glück im offenen See an der Steinpackung mit Crank- und Spinnerbaits. Mein Bruder schnickte immer wieder seinen Flick Shake unter den Steg und konnte hier auch zwei kleine Bass fangen. Ich wollte unbedingt einen Dicken, doch leider ging mein Plan nicht auf. Da wir schon spät dran waren, machten wir uns auf den Rückweg. Viel Tackle hatten wir zu Fuß sowieso nicht dabei. Zwei Ruten und eine Tasche. Jedoch war ich gegenüber meinem Bruder mit meinem Illex Fat Hip Bag im Vorteil und musste keinen Bakkan mit mir rum schleppen und hatte so immer eine Hand zum Stützen frei. Also legte ich auf der Hälfte des steinigen Weges noch einen kurzen Stopp ein. Ich hatte im Schatten des Stegs noch zwei kleine Bass entdeckt, von denen ich unbedingt noch einen Fangen wollte. Das Wasser war hier sehr flach und so schnickte ich meinen I-Shad ohne Gewicht mit „Nose hooking“ unter den Steg. Die zwei kleinen reagierten sofort und schwammen auf meinen Köder zu. Plötzlich schob sich von hinten ein dickerer Fisch vorbei, den ich zuerst gar nicht sehen konnte. Es war ein dicker Bass, der meinen I-Shad sofort inhalierte und der Tanz begann. Mit 5lb FC und meiner Pepper Akoya Pearl 210ML zwischen Stegpfeilern, großen Steinen und zwei im Wasser stehenden Büschen. Voll mit Adrenalin konnte ich dann doch noch einen echten Gardasee Mopps mit 2kg in meinen Händen halten. Ein wenig Stolz war hier auch dabei, denn wer den Gardasee, sein klares Wasser und die sehr scheuen und misstrauischen dicken Bass dort kennt, weiß wovon ich spreche.

Foto_4.JPG

Zurück am Auto ging es gleich weiter zu dem Privatsee an dem Gigi schon auf uns wartete. Es war wieder ein recht kleiner und flacher See und genau wie in den Seen der ersten beiden Tagen war zum Großteil Frosch, Texas und Weightless angesagt. Gigi stellte uns ein kleines Boot mit einem Elektromotor bereit und wir legten los. Bei der ersten Runde konzentrierte ich mich ziemlich auf das Froschangeln, weil es einfach Riesenlaune macht. Und ich konnte auch zwei schöne Bass und einen kleineren landen. Mein Bruder angelte viel mit einem 4.8“ FlickShake am Wacky-Rig. Er konnte zwar zwei Fische mehr fangen, jedoch waren diese auch wesentlich kleiner. Bei unserer zweiten Runde fischte ich zuerst mit dem Texas-Rig, da ich an manchen markanten Stellen einen dicken Bass vermutete, er aber vielleicht bei der ersten Runde einfach nicht auf den Frosch reagiert hatte. Das klappte aber nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte und ich wechselte wieder zur Froschrute. Es dauerte auch nicht lange, bis unter einem über dem Wasser hängendem Baum in einer kleinen Bucht das Wasser explodierte. Der Bass wollte kurz darauf gleich aus dem Wasser springen. Aber das wusste ich gekonnt zu verhindern und steckte meine Rute ins Wasser und kurbelte was die Rolle hergab. Ich konnte meinen zweiten Dicken für diesen Tag mit knapp 2kg landen. Der Fisch hatte den Frosch komplett weg inhaliert. Kurz darauf war auch dieser tolle Tag zu Ende.

Foto_5.JPG

An unserem letzten Tag fischten wir erneut an einem anderen See. Es war eine Art Baggersee mit bis zu 10m Wassertiefe und zum Teil sehr steinigem Ufer und klarem Wasser. Anfangs taten wir uns sehr schwer an diesem See. Die ersten Stunden waren wir bis auf ein paar sehr kleine Bass fast ohne Fisch. Gegen Mittag als die Sonne brannte, konnten wir dann drei dicke Bass lokalisieren, die sich dicht am Gewässerrand im Schatten von Sträuchern aufhielten. Aber was wir auch versuchten, sie ignorierten jeden Köder. Wir beschlossen eine kurze Mittagspause einzulegen und besorgten uns im Supermarkt um die Ecke etwas zu essen und kühles Wasser. Als es auf den Abend zuging, sich die Luft etwas abkühlte und die Sonne nicht mehr so brannte, kam etwas mehr Aktivität ins Wasser. Und gleich hatte ich eine Attacke auf meinen Spinnerbait  an einer Kante im flachen Wasser. Es war allerdings nur ein kleiner „American Catfish“. Einen Platz weiter dann wieder ein Rumpler auf meiner Super Eruption. Es war ein Bass um die 1,5kg, doch leider stieg mir dieser auch gleich wieder aus. Daraufhin ließ ich den Platz erst mal ruhen und kam dann wieder. Gleich der erste Wurf an die selbe Stelle brachte einen hammerharten Biss. Der Drill war dann aber doch sehr komisch und zum Vorschein kam ein stattlicher „American Catfish“. Einen echt super Drill lieferte dieser Bursche ab.

Foto_6.JPG

Ein paar Plätze weiter sah ich dann noch einen dicken Bass am Ufer stehen. Sofort platzierte ich meinen I-Shad ca. zwei Meter von ihm entfernt. Er reagierte sofort und schwamm entschlossen darauf zu. Wenige Zentimeter davor wurde er langsamer und nippte nur leicht an meinem Köder und verschwand dann im tiefen Wasser – so ein Mist. Das war das Ende von unserem letzten Tag. Leider konnten wir nur ein paar kleine Bass fangen, aber immerhin hatte ich ja auch einen schönen Wels gefangen. Wir ließen den Tag  gemütlich mit unseren italienischen Freunden in der Stammbar ihres Bassclubs ausklingen. In der Bar entschieden wir uns am nächsten morgen früh auf zu stehen um morgens noch ein paar Stündchen fischen zu können.

Foto_7.JPG

Der Morgen der Abreise kam. Wir befischten die drei kleinen Seen der ersten beiden Tage. Und siehe da. Wir konnten noch ein paar tolle Fische fangen. Mein Bruder konnte seinen größten Bass am letzten Tag mit knapp über 1kg fangen und ich hatte noch zwei gute Fische mit 1,3kg und 1,5 kg. Ein super Abschluss eines echt tollen Angeltrip!

Foto_8.JPG

So und zum Schluss noch ein paar kurze Sätze zum Tackle. Da wir zu Fuß unterwegs waren, mussten wir unser Tackle auf maximal 2-3 Ruten und eine Tasche beschränken. Meine Wahl war hier zum einen die Illex Delivrance Cover Method 210MH, da diese Rute sehr vielseitig ist. Egal ob zum Texas angeln oder zum Angeln mit „Reaction Baits“ wie Crankbaits und Spinnerbaits: diese Rute macht echt so gut wie alles mit. Selbst kleine bis mittlere Swimbaits lassen sich damit noch hervorragend fischen. Da das Froschangeln doch sehr speziell war, hatte ich hierfür eine extra Rute. Und zwar meine Illex Delivrance Cover Master 198MH. Hier fischte ich nämlich eine 65lb geflochtene Schnur auf einer schnellen Baitcaster mit einer 7.3:1 Übersetzung. Der Vorteil der dicken Geflochtenen ist zum einen, dass sie sehr gut schwimmt, was der Animation des Frosches zu Gute kommt und zum anderen braucht man eine richtig robuste Schnur, wenn man in sehr dichtem Cover angelt, um auch große Bass sicher zu landen. Die schnelle Baitcaster wird benötigt um im Drill so schnell wie möglich Schnur aufzunehmen. Auch wenn der Bass den Frosch attackiert, muss man schnell den Rest der lockeren Schnur aufnehmen um den Anschlag zu setzen. Sicher kann ich auch mit einer Mono oder FC mein Frosch angeln, jedoch leidet die Aktion sehr stark darunter, da die Schnur in den Pausen absinkt. Dann hatte ich auch immer meine Pepper Akoya Pearl 210ML zur Hand. Auch diese Rute ist sehr vielseitig. Egal ob Weightless, Wacky, Drop-Shot, Split-Shot oder mit kleinen Wobblern. Die Rute kommt mit allem zu Recht und hat trotz ihrer sehr sensiblen Spitze unheimlich viel Power dank des 3M Powerlux Carbon. So  kann man auch den Drill mit großen Bass für sich gewinnen. Als Tasche hatte ich wie schon erwähnt mein Illex Fat Hip Bag dabei. Diese Tasche hat enorm viel Stauraum für jede Menge Tackle und kann als Gürteltasche oder Umhängetasche getragen werden. Hat an der Seite eine sehr gut Wasserabweisende Tasche für Kamera oder Handy und auf der anderen Seite eine isolierte Kühltasche für eine Getränkeflasche.

In diesem Sinne Tight Lines
Euer Marc

Foto_9.JPG

 

In der selben Rubrik :

Ultra-Light auf Mefo ( 9 May 2016)

Der Scissor Comb in Aktion (14 Mar 2016)

Die Eiszeit ist vorbei (17 Feb 2016)

Winterzeit ist Wobblerzeit (28 Jan 2016)

In der selben Rubrik :

Tipps

PROSHOPS

illex