Seeforellen: die Silberschätze des Süßwassers

Erstellt am 10 Jul 2014 von Benjamin LESZINSKI.

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Das Angeln auf Seeforellen kann mitunter eine sehr zähe Angelegenheit sein. Ähnlich wie beim Fischen auf Meerforellen sollte man viel Strecke machen, ausdauernd sein und letztendlich auch großes Vertrauen in das Tackle stecken, damit später beim Anbiss auch alles gut geht. Um auf vernünftige Wurfweiten zu kommen, fische ich hierbei eine dünne geflochtene Schnur (Tragkraft 7Kg), jedoch schalte ich stets gute 2m Fluorocarbon zwischen die geflochtene Hauptschnur und das kurze Stahlvorfach (Hechtgefahr). Das bietet gleich mehrere Vorteile: bei den vorsichtigen Augenräubern stellt sich kein Argwohn ein, die Sportster bietet mehr Schutz gegen scharfkantige Muscheln und Steinkanten und ich habe einen zusätzlichen kleinen Puffer in der Endphase des Drills. Weniger als 12lbs sollte das Vorfach, um es mit einer anständigen Seeforelle aufzunehmen, allerdings nicht haben. Unzählige Köderwechsel sind hier eigentlich nicht nötig. Der Köder muss ins Wasser und ständiges Wechseln bringt da häufig keine Bonuspunkte… Also habe ich lieber nur eine Hand voll Köder dabei, denen ich großes Vertrauen schenke, und mit denen ich umso intensiver die heißen Bereiche abwerfe.

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Als da wären: Arnaud 100, Squad Minnow 80 + 95, Water Monitor, Squirrel 76. Meine Lieblingsfarben für die Seeforellen sind: Lancon, Ablette, Ayu, Wakasagi und Mat Tiger. Die ersteren Farben kommen farblich einer Maräne (Renke, Felchen) sehr nahe und diese wiederum stehen bei den Seeforellen ganz oben auf dem Speiseplan.

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 Wenn sich nach stundenlangem (gar tagelangem) Befischen der üblichen Verdächtigen nichts getan hat, falle aber auch ich teilweise ins alte Muster zurück und fange kurzfristige Experimente an, da es doch schon arg an den Nerven zehren kann, dass nach gefühlt 10.000 Würfen immer noch nichts passiert ist. In dieser Saison hab ich mich selbst schon mehrfach dabei erwischt, wie ich dann bspw. den Squirrel 61 oder den Cherry 0-Footer in den Karabiner hing, um den Schneider abzuwenden und vielleicht doch noch den ein oder anderen geliebten Barsch aus dem Wasser zu ziehen. Mitte März bei sehr kaltem Wasser in unserer großen Talsperre (Möhnesee) war diese Anstrengung meist vergeblich, stattdessen gab`s auf die kleinen Hardbaits die eine oder andere Seeforelle. Allesamt untermaßig (Schonmaß: 50cm) und keine echten Gegner für die kraftvolle Crusher.

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 Immerhin keimte die Hoffnung in mir auf und ich war sicher, dass wenn man nur dran bleibt… auch die Dicke dieses Jahr möglich sein sollte. Meistens begleitete mich die Illex Crusher, in der 2,40m-Version zu den Seefos und ich war wirklich überrascht, dass ich Wurfweitentechnisch, auch mit den teils deutlich längeren Ruten meiner Mitangler, gut mithalten konnte. Das geringere Gewicht weiß man bei mehrstündigen Trips entlang des Ufers schon sehr schnell zu schätzen und gerade wenn man seine Hardbaits auch mal twitchen möchte, statt stetig monoton einzukurbeln, ist man mit dem 2,40m-Kompromiss gut beraten. Schneidertage gab es bei der nicht gerade kurzweiligen Angelei natürlich einige, wenn es im Endeffekt dann nach langem Durchhalten doch noch mit der Ü50-Forelle klappt, ist all das Vergessen und die Freude über den Fang überwiegt alles.

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Meine beste Seeforelle in diesem Jahr brachte es bisher auf amtliche 61cm. Mein Angelkollege Gono konnte auf einen geschleppten SDDSquirrel 79 im superschockigen Mat Chatreuse sogar eine Ü60er Regenbogenforelle auf die Schuppen legen, in der Möhnetalsperre ein wirklich seltener Fang, über den man sich sehr freuen darf.

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Für die Schleppangler unter euch kann ich neben dem SDDSQ79, auch noch den normalen DD Squirrel 79 für Seefos empfehlen. Sobald diese eine Etage tiefer stehen, ebenso den noch relativ neuen Dowzvido 90. Sollten die Seefos sehr flach unterwegs sein, ist der DEKA Hamakuru 95 meine Top-Empfehlung. Ich bin gespannt, was dieses Jahr in dieser Richtung bei mir und meinen Freunden noch passiert und wünsche auch Euch viel Spaß bei der Jagd auf die silbernen Schätze.

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Tight Lines!
Benjamin-Barschkönig
 

 

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